Ein Warnsignal Ihres Körpers, das wir ernst nehmen sollten
Haben Sie schon einmal vom Metabolischen Syndrom gehört? In der Medizin bezeichnen wir es manchmal als das tödliche Quartett. Das klingt zunächst bedrohlich, und wir möchten nichts beschönigen. Es ist ein ernstes Gesundheitsrisiko, das das Auftreten von Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes Typ 2 deutlich erhöht.
Aber die wichtigste Botschaft gleich vorweg. Es ist kein unabänderliches Schicksal. In unserer Hausarztpraxis Dr. Gianina Jungmann in Buchholz sehen wir täglich Menschen, die oft, ohne es zu wissen betroffen sind. Die gute Nachricht ist, dass Sie das Metabolische Syndrom in besonderem Maß selbst beeinflussen können und es dadurch häufig sogar vollständig wieder verschwindet. Wir als Ihre Hausarztpraxis stehen Ihnen dabei als Partner zur Seite mit den Mitteln der gesetzlichen Krankenkasse und einer fundierten medizinischen Begleitung.
Was genau ist das Metabolische Syndrom?
Der Begriff metabolisch bedeutet den Stoffwechsel betreffend. Es handelt sich hierbei nicht um eine einzelne Krankheit, sondern um eine gefährliche Kombination aus vier verschiedenen Risikofaktoren, die gleichzeitig auftreten. Wenn diese vier Faktoren zusammenkommen, potenzieren sie das Risiko für schwerwiegende Herz- und Gefäßerkrankungen drastisch.
Die vier Faktoren des Quartetts
- Starkes Übergewicht besonders am Bauch
Nicht jedes Kilo zu viel ist gleich gefährlich. Das sogenannte viszerale Fett, das sich im Bauchraum um die Organe legt, ist jedoch stoffwechselaktiv. Es sendet Entzündungsbotenstoffe aus, die den ganzen Körper belasten. - Bluthochdruck
Der Druck in den Gefäßen ist dauerhaft zu hoch, was die Gefäßwände schädigt und das Herz belastet. Viele Betroffene bemerken dies zunächst gar nicht, da Bluthochdruck oft ohne Symptome verläuft. - Erhöhter Blutzucker und Insulinresistenz
Die Körperzellen reagieren nicht mehr richtig auf das Hormon Insulin. Der Zucker bleibt im Blut, statt in die Zellen zu gelangen. Dies ist oft die Vorstufe zum Diabetes Typ 2. - Gestörter Fettstoffwechsel
Die Blutfettwerte sind aus dem Lot. Die Triglyceride sind zu hoch, und das gute HDL-Cholesterin, das die Gefäße schützt, ist zu niedrig.
Warum betrifft das so viele Menschen?
Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland etwa 20 bis 25 Prozent der Erwachsenen betroffen sind. Die Ursachen liegen oft in unserem modernen Lebensstil, den wir manchmal als Wohlstandsfalle bezeichnen. Kalorienreiche und zuckerhaltige Ernährung, zu wenig Bewegung im Alltag sowie chronischer Stress und Schlafmangel spielen eine wesentliche Rolle.[4][1]
Die gute Nachricht über Selbstheilungskräfte
Das Metabolische Syndrom ist oft ein Hilferuf des Stoffwechsels. Wenn wir diesen Ruf hören und reagieren, besitzt der Körper erstaunliche Selbstheilungskräfte. Sie müssen dafür nicht zum Leistungssportler werden. Es sind die kleinen, stetigen Veränderungen, die langfristig die größte Wirkung zeigen.
Was Sie selbst tun können
Wir möchten Ihnen Mut machen. Schon eine Gewichtsreduktion von 5 bis 10 Prozent kann Ihre Werte massiv verbessern. Hier sind bewährte Strategien, die Sie sofort umsetzen können.
Bewegung in den Alltag integrieren
Es muss nicht das Fitnessstudio sein. Gehen Sie täglich 20 Minuten zügig spazieren, das senkt nachweislich den Blutdruck. Nutzen Sie Treppen statt Aufzüge. Versuchen Sie, Ausdauer wie Spazierengehen oder Radfahren mit leichten Kraftübungen zu kombinieren, denn Muskeln verbrennen Zucker effektiv.
Ernährung anpassen statt hungern
Der Weg zum Wohlbefinden beginnt nicht mit Verzicht, sondern mit klugen Entscheidungen. Gönnen Sie Ihrem Körper zwischen den Mahlzeiten vier bis fünf Stunden Ruhe. So sinkt der Insulinspiegel und Ihr Stoffwechsel kommt in Schwung. Tauschen Sie Softdrinks und Säfte gegen Wasser oder ungesüßten Tee und spüren Sie schon nach kurzer Zeit mehr Energie. Wenn die Hälfte Ihres Tellers aus Gemüse oder Salat besteht, fühlen Sie sich angenehm satt und versorgen Ihren Körper gleichzeitig mit wertvollen Nährstoffen, die ihn stark und leistungsfähig machen.
Stress reduzieren und ausreichend schlafen
Unterschätzen Sie diesen Faktor nicht. Stresshormone wie Cortisol lassen den Blutzucker steigen und fördern die Fetteinlagerung am Bauch. Achten Sie auf regelmäßige Schlafzeiten. Planen Sie bewusste Pausen im Alltag ein, beispielsweise Mahlzeiten ohne Handy und Fernseher.
Wie wir Sie als Hausarztpraxis unterstützen
Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen. Unser Gesundheitssystem bietet hervorragende Möglichkeiten zur Früherkennung und Begleitung, die von Ihrer Krankenkasse übernommen werden. Wir in der Praxis Dr. Jungmann nutzen diese Möglichkeiten voll aus, um Sie zu unterstützen.
Der Gesundheitscheck ab 35
Ab dem 35. Lebensjahr und einmalig zwischen 18 und 35 haben gesetzlich Versicherte alle drei Jahre Anspruch auf eine umfassende Gesundheitsuntersuchung. Wir messen Ihren Blutdruck, bestimmen Ihre Blutzucker- und Cholesterinwerte im Labor, analysieren Ihren Urin und besprechen Ihre Risikofaktoren sowie den Impfstatus. Das ist der wichtigste Schritt, um das tödliche Quartett überhaupt erst zu erkennen.
Verlaufskontrollen für Ihren Erfolg
Wenn wir feststellen, dass Werte wie Blutdruck oder Blutzucker grenzwertig sind, lassen wir Sie nicht allein. Wir vereinbaren regelmäßige Kontrollen, um zu sehen, ob Ihre Lebensstiländerungen greifen oder ob wir medizinisch eingreifen müssen.
Medikamentöse Einstellung wenn nötig
Manchmal reicht eine Lebensstiländerung allein nicht aus, oder es dauert eine Weile, bis sie wirkt. Um Ihr Herz zu schützen, kann es sinnvoll sein, vorübergehend oder dauerhaft Blutdruck oder Blutfette medikamentös zu regulieren. Das besprechen wir ganz individuell und leitliniengerecht.
Strukturierte Behandlungsprogramme
Sollte sich bereits ein Diabetes Typ 2 oder eine koronare Herzkrankheit entwickelt haben, schreiben wir Sie in ein sogenanntes Disease-Management-Programm ein. Das ist ein strukturiertes Behandlungsprogramm der Krankenkassen, das Ihnen engmaschige Untersuchungen, Schulungen und eine optimale Versorgung garantiert.
Bewegung auf Rezept und digitale Hilfen
In bestimmten Fällen können wir Rehasport verordnen, den die Kasse bezahlt. Zudem gibt es mittlerweile digitale Gesundheitsanwendungen, also Apps auf Rezept, die beispielsweise bei Adipositas oder Diabetes helfen können und von der Kasse erstattet werden. Sprechen Sie uns gerne darauf an.
Häufige Fragen zum Metabolischen Syndrom
Kann man ein Metabolisches Syndrom haben, ohne übergewichtig zu sein?
Ja, das ist möglich. Entscheidend ist nicht unbedingt der Body-Mass-Index, sondern vor allem die Fettverteilung im Körper. Besonders gefährlich ist das viszerale Fett, das sich im Bauchraum um die Organe ansammelt. Manche Menschen wirken schlank, haben aber dennoch zu viel Bauchfett. Deshalb messen wir in unserer Praxis auch immer den Bauchumfang als wichtigen Risikofaktor.[6]
Wie schnell kann ich meine Werte verbessern?
Oft dauert es weniger lange, als man denkt, bis der Körper positiv reagiert. Schon nach wenigen Wochen konsequenter Veränderungen können sich die ersten Erfolge zeigen. Der Blutdruck beginnt häufig bereits nach zwei bis drei Wochen zu sinken, wenn Sie sich regelmäßig bewegen. Blutzucker- und Blutfettwerte folgen meist innerhalb von sechs bis zwölf Wochen und zeigen dann deutlich, dass Ihre Mühe sich lohnt. Das Wichtigste ist jedoch etwas anderes. Jeder Schritt, den Sie gehen, stärkt Ihre Gesundheit dauerhaft. Nicht die Geschwindigkeit zählt, sondern dass Sie sich selbst etwas Gutes tun und dranbleiben.
Ist das Metabolische Syndrom vererbbar?
Es gibt eine familiäre Veranlagung. Wenn Ihre Eltern betroffen sind, haben Sie ein erhöhtes Risiko. Aber die gute Nachricht ist: Die Gene sind nicht Ihr Schicksal. Durch einen gesunden Lebensstil können Sie das genetische Risiko erheblich senken oder sogar vollständig ausgleichen.
Muss ich auf alles verzichten, was mir schmeckt?
Nein, es geht nicht um Verzicht, sondern um kluge Entscheidungen. Sie müssen nicht komplett auf Fleisch, Süßigkeiten oder Alkohol verzichten. Es geht darum, die Balance zu finden. Eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Fisch und guten Ölen ist ideal und schmeckt hervorragend. Gönnen Sie sich ab und zu auch etwas Besonderes, denn Genuss gehört zum Leben dazu.
Wann sollte ich unbedingt zum Arzt gehen?
Wenn Sie bei sich mehrere Risikofaktoren bemerken wie zunehmenden Bauchumfang, erhöhten Blutdruck oder wenn Diabetes in Ihrer Familie vorkommt, sollten Sie nicht warten. Nutzen Sie den kostenlosen Gesundheitscheck ab 35. Je früher wir das Metabolische Syndrom erkennen, desto besser können wir gegensteuern, bevor ernsthafte Schäden entstehen.
Reicht Ernährungsumstellung allein oder brauche ich Medikamente?
Das hängt von Ihrer individuellen Situation ab. In vielen Fällen reicht eine Lebensstiländerung aus, besonders wenn wir früh beginnen. Sind die Werte jedoch stark erhöht oder besteht bereits ein hohes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall, können Medikamente sinnvoll sein. Wir besprechen das gemeinsam und finden die beste Lösung für Sie.
Kann ich das Metabolische Syndrom vollständig rückgängig machen?
Ja, das ist möglich. Wenn Sie konsequent Gewicht reduzieren, sich regelmäßig bewegen und gesund ernähren, können alle vier Risikofaktoren wieder in den Normalbereich kommen. Viele unserer Patienten haben das geschafft. Der Körper besitzt bemerkenswerte Regenerationsfähigkeiten, wenn wir ihm die Chance dazu geben.
Nehmen Sie Ihre Gesundheit in die Hand
Das Metabolische Syndrom ist ernst, aber es ist auch eine Chance. Die Chance, jetzt die Weichen neu zu stellen. Wir in Buchholz sind dafür da, Ihre Risiken zu minimieren und Sie auf dem Weg zu einem gesünderen Stoffwechsel zu begleiten. Kompetent, unaufgeregt und mit den Mitteln, die uns die moderne Allgemeinmedizin zur Verfügung stellt.
Wann waren Sie zuletzt beim Checkup?
Wenn Sie über 35 sind und länger als drei Jahre nicht zur Vorsorge waren, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt. Vereinbaren Sie gerne einen Termin für Ihre Gesundheitsuntersuchung.
Ihr Praxisteam Dr. Gianina Jungmann
Gemeinsam für Ihre Herzgesundheit in der Nordheide.
